In "Memoriam" an eine langjährige Selektions-Mitarbeiterin.
Erstellt am 14.01.2014
Zuerst einmal möchte ich mich für diesen seltsamen Beitrag, in einer Homepage über BONSAI und KOI,
"entschuldigen", der mehr von einem Nachruf hat, als das es ein informatiefer Beitrag währe.
Allerdings, meine "Prinzessin gehörte zum Team, eigentlich war sie das einzige Mitglied des Teams von BONSAI und KOI BREIT und ich sehe diesen Beitrag, als meine Art der Trauerbewältigung.
Am 13.01.2013 haben wir uns dazu entschloßen, unsere Katze von ihrem "Dahinsiechen" zu erlösen und unseren Tierartz um einen "unerfreulichen" Hausbesuch gebeten.
Niereninsuffizienz lautete vor ca. einem Jahr die Diagnose für unsere damals 18 jährige Katze, die mir bei vielen Koi-Nachzucht-Selektionen immer "voller Tatendrang zu Hilfe eilte", auch ungerufen.
An die 400 Tage konnten wir, nach der damaligen Diagnose, noch mit unserer "Prinzessin" verbringen, die auf Grund ihrer immer wieder kehrenden Futterverweigerung, für uns nicht immer leicht gewesen sind, aber jeder dieser Tage ein Geschenk gewesen ist und wir Froh sind, mit ihr auch diese schwierigen Tage verbracht zu haben.
Auch wenn es nur eine Katze gewesen ist, so sind 19 Jahre eine lange Zeit, die jedem Beteiligten des anderen Launen und Freuden aufzeigten. Und eines kann ich Jhnen mit Sicherheit sagen, Launen hatte diese "Prinzessin" genügend, die wir, vor allem ich, ihr aber immer wieder gerne verzeihte, wenn sie bereits sehnsüchtig aber auch schimpfend auf mich wartete, wenn ich nach Hause gekommen bin.
Ich weiß, für einen "Nebenstehenden" der keine Katze hat, hört es sich seltsam an, aber in diesen 19 Jahren durften wir Situationen erleben die uns zeigten, das eine Katze mehr sein kann wie lediglich ein Haustier. Ich scheue mich nicht es zu sagen, aber meine Trauer ist gewaltig und ich lebe sie auch vollends aus, da der Verlust eine Lücke zurücklässt, die vorerst nicht geschlossen werden kann. Es braucht Zeit und wie ich eingestehen muß, mehr Zeit wie ich noch vor einer Woche dachte.
Jetzt möchte ich Ihnen noch einige Bilder aus dem Leben mit dieser "Prinzessin" zeigen, die ich mit einigen "Texten" versehen habe.
Hilfreich bei meiner Trauerbewältigung ist ein "Streuner", der seltsamerweise ebenfalls vor ca. einem Jahr, die Hochfeldstr. 3 zu seiner neuen Heimat auswählte. Mehr Tod als Lebendig nutzte er unsere Freigängerklappen um sich heimlich Futter zu holen und tief in der Nacht zum Aufwärmen und Schlafen zu kommen. Lange haben wir ihn nur gehört und "gespührt", nach dem Motto, "wer hat von meinem Teller gegessen und wer hat in meinem Bett geschlafen".
Nur mit viel Geduld, bzw. lange "Ansitznächte", kräftige Handschuhe und einem kleinen "Umbau" an einer der Katzenklappen, ist es zu verdanken das dieser, wie meine Frau meint, "greislicher" Kater, nun ein Bewohner der Hochfeldstr. 3 geworden ist, der jedoch immer noch äußerst Vorsichtig gegenüber allem Neuen reagiert. Die Handschuhe hätte ich mir bei unserem ersten "Kontakt" sparen können da er keine Zähne mehr besitzt und auf Grund dessen, selbst wenn er Jagdbeute machen sollte, diese hätte "zu Tode lutschen" müssen. Ein lustiger Gedanke, aber es erklärt seine körperliche Verfassung in der er sich damals Befand.
Mittlerweile ist er wieder bei Kräften und hat sich zu einem ansehnlichen Kater entwickelt, jedoch nur in der Statur. Sein zahnloses Gesicht, das übersäht ist mit vielen Narben, die er sich in damals aussichtslosen Kämpfen zugezogen hatte, macht unsere NEUE Katze nicht unbedingt zu einer Schöhnheit. Da er jedoch uns auswählte, ok ich habe etwas nachgeholfen, sehen wir mittlerweile über Äußerlichkeiten hinweg und auch unsere Prinzessin duldete ihn in ihrer Umgebung, aber blos nicht zu nahe.
Unser neuer Kater hat vor einiger Zeit sein neues Zuhause, erfolgreich gegen einen großen und kräftigen Kater verteidigt, der dachte er müsse einmal nachsehen, was sich hinter den Katzenklappen befindet. Dieser Kampf, der in unserem Flur ausgetragen wurde, hat unserem Kater natürlich wieder die eine oder andere Narbe eingebracht, da er ohne Zähne mit einem "Handicap" in diesen Kampf zog, aber sein Selbstbewustsein gewaltig gestärkt, da er seinen Gegner erfolgreich in die Flucht schlagen konnte. Seitdem ist es sein Revier, das Haus und das Grundstück, und täglich macht er seine Runde und inspizeirt seine Reviergrenzen auf dem Grundstück, um die eine oder andere Duftmarkierung zu erneuern. Weitere Kater werden nicht geduldet, die "Damen" sind jedoch herzlich eingeladen, sollten aber auf "Äußerlichkeiten" keinen Wert legen.
Meine "Prinzessin" hat natürlich einen "Ruheplatz" an einem ihrer früheren Lieblingsplätze erhalten, unter einem Baum, an dehm früher das Futterhaus für die Winterfütterung der Vögel angebracht gewesen war.
Ich gehöre zu dehnen die einer Katze die "Freude" an einer Jagdbeute gönnen und auch wünschen, da es zu ihrer Natur gehöhrt, auch das anschliesende, für uns, "quälende Spiel" mit der Beute.
Jetzt eine weitere Bildergruppe aus dem Alltag von "Fräulein Prinzessin".
Über kurz oder lang muß ich mich wieder auf die Suche nach einer neuen Selektionsmitarbeiterin machen, den unser Kater hat keinerlei Interesse an noch lebender Nahrung.
Wir vermuten das es mit seinen verlorenen Zähnen zusammen hängt. Wie unser Tierarzt meint, ist er noch nicht so Alt, das der Zahnverlust mit dem Alter zusammen hängen würde. Es spricht eigentlich mehr für eine Mangelerscheinung und die kann auch in jungen Jahren gewesen sein.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen was diese Katze bereits alles erlebte und hier, aber nur hier bei diesem Punkt, hoffe ich, das ein Tier keine Erinnerung und keinen Verstand hat, wie so manche "Glaubensgemeinschaften" immer wieder behaupten, sondern nur nach seinem Instinkt lebt, somit währe es für ihn ganz normal, keine Zähne mehr zu haben. Ich, ein langjähriger Tierhalter, weiß natürlich das auch dieser Kater, genauso seine Erinnerungen hat und seine scheinbar instinktiefen Handlungen, genauestens überlegt sind, was für mich sehr wohl bedeutet, das er seine Handlungen genauestens plant. Wie dem auch sei, er lebt jetzt bei uns und verlangt nach vielen Streicheleinheiten, so als müsse er viel Nachholen. Er läst sich jedoch nur im Haus anfassen, außerhalb des Wohnhauses geht er uns aus dem Weg und läst sich auf keinen Fall anfassen. Es ist seltsam, im Haus kommt er zum Spielen und Streicheln und im Garten, geht er uns aus dem Weg.
Haben Sie schon einmal mit einem zahnlosen Kater gespielt, der versucht Sie dabei zu beissen. Tut überhaubt nicht weh, aber Sie sollten genügend Tücher bereit halten, um sich hinterher die Hand abtrocknen zu können. Auch das ist eine Erfahrung die ich nicht mehr vergessen werde.
Wie bereits zu Beginn gesagt, sollen diese Zeilen eine Art der Trauerbewältigung, für den Verlust einer "Katze" sein. Ich habe einmal gesagt, das ich unmittelbar nach ihrem Tode, sofort wieder eine oder mehrere neue Katze/n haben werde. Das Schiksal hat etwa zum Zeitpunkt, als wir die Diagnose mit dem zu erwartendem Krankheitsverlauf erhielten, einen abgemagerten, zahnlosen und "greislichen" Kater zu der Hochfeldstr. 3 geführt, der in gewisser Weise, ein "Ersatz" für unsere Prinzessin sein sollte. Somit ist meine Vorhersage erfüllt und ich kann jedem diese Art des Abschiedes, von einem geliebten Haustier empfehlen. Holen Sie sich umgehend ein "Neues Tier", es wird nie so sein wie Ihr bisheriges, muß es auch nicht, aber es wird Sie ablenken und wie ich am Verhalten dieses "greislichen" Katers ablesen kann, wartet er auch darauf, das seine "Chefin" zur Tür (Klappe) hereinkommt.
Wir vermissen dich, Mauge.
Fürstenstein, 17.01.2014